Unter einer Urtinktur versteht man einen Extrakt, der aus Kräutern mit Alkohol hergestellt wird. Frische oder getrocknete Kräuter werden mit hochprozentigem Alkohol angesetzt. Die medizinisch wirsamen Bestandteile werden durch den Alkohol aus den Pflanzen herausgelöst. Man erhält so eine besonders wirksame konzentrierte Lösung. Einige Urtinkturen können direkt und unverdünnt sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Eine Urtinktur ist aber auch oft die Basis für homöopathische Lösungen, die je nach Anwendung nach den Regeln der Homöopathie hochverdünnt werden.
Urtinkturen können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Da einige Urtinkturen sehr stark wirken können, sollte man nach Möglichkeit Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker halten, wie lange und für welche Beschwerden Urtinkturen verwendet werden.
In der sanften Frauenheilkunde können Urtinkturen bei Kinderwunsch zur Stärkung der Fruchtbarkeit und der Gebärmutter angewendet werden (Schneeball Urtinktur).
Als Trägersubstanz für Urtinkturen dient in der Regel ein hochprozentiger, klarer Alkohol (mindestens 45 % vol). Besonders geeignet ist Weingeist (Ethanol) aus der Apotheke, der bis zu 90% Alkohol enthält. Man sollte jedoch darauf achten, unvergällten Alkohol zu verwenden, wenn die Tinktur innerlich angewendet werden soll. Es kann auch ein klarer, hochprozentiger handelsüblicher Kornbrand verwendet werden. Am Besten sind frische Kräuter geeignet, getrocknete Kräuter können aber auch verwendet werden, um einen Urtinktur anzusetzen.